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Bild: Adipositas Chirurgie

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Adipositas Chirurgie

Über das Kompetenzzentrum für Adipositas- und metabolische Chirurgie der Charité

Mit jährlich über 5.000 durchgeführten Operationen gehört die Chirurgische Klinik Campus Charité Mitte | Campus Virchow-Klinikum zu den führenden chirurgischen Abteilungen Europas und beherrscht das gesamte Spektrum der Chirurgie auf internationalem Spitzenniveau (Newsweek Ranking).

Der standardisierte Einsatz minimal invasiver Operationstechniken ermöglicht bei der Behandlung der morbiden Adipositas hervorragende Ergebnisse. Die kleinen Hautschnitte führen zu einer geringeren Traumatisierung des umliegenden Gewebes, was zu einer schnelleren Erholung nach der Operation und zu einer Verkürzung der Krankenhausverweildauer beiträgt.

Geringere Schmerzen, bzw. ein reduzierter Schmerzmittelbedarf führt zu einer schnelleren Wiederherstellung der normalen Darmtätigkeit nach Operationen im Bauchraum.

Eine Vielzahl unterschiedlicher Eingriffe zur Behandlung der Adipositas stehen zur Verfügung – unsere Spezialistinnen und Spezialisten beraten Sie gerne zu dem für Sie idealen operativen Eingriff.

In unserer universitären chirurgischen Klinik werden jährlich über 150 Patienten aufgrund einer morbiden Adipositas operiert. Für eine interdisziplinäre Behandlung unserer Patienten vor, während und nach einer Operation gründeten wir das "Zentrum für Adipositas und metabolische Chirurgie".

Das Zentrum ist zertifiziertes Kompetenzzentrum für Adipositas Chirurgie innerhalb unseres Exzellenzzentrums für minimalinvasive Chirurgie, welches durch die Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) nach höchsten Kriterien der Behandlungsqualität überprüft wurde.

Wichtig ist, dass bei der Zertifizierung die Anzahl der Operationen, die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit klinischen Partnern und vor allem die Komplikationsraten und das operative Ergebnis für unsere Patienten von unabhängigen externen Gutachtern kritisch beurteilt werden.

Nach der Operation ist, zur Vermeidung von langfristigen Ernährungsproblemen und Mangelerscheinungen bei der Behandlung der Adipositas, eine interdisziplinäre Zusammenarbeit und ambulante Betreuung durch die Kolleginnen und Kollegen der Klinik für Endokrinologie und der Klinik für Psychosomatik für die Patientinnen und Patienten entscheidend.

Die Operation stellt nur einen ersten Schritt zur langfristigen Behandlung Ihrer Erkrankung dar, daher ist die erforderliche Nachsorge nach chirurgischen Eingriffen zur Behandlung der Adipositas nur über die interdisziplinäre Zusammenarbeit aller beteiligten Kliniken zu gewährleisten.

Ergänzend werden eventuell benötigte plastisch chirurgische Eingriffe durch die erfahrenen Kolleginnen und Kollegen der Plastischen Chirurgie an der Charité durchgeführt.

Was ist Adipositas?

Adipositas (Fettleibigkeit) ist eine Erkrankung, welche gemäß der Weltgesundheitsorganisation das am stärksten zunehmende Gesundheitsrisiko weltweit darstellt.

Starkes Übergewicht oder ausgeprägte (morbide) Adipositas ist gesundheitsschädigend und verursacht Krankheiten wie Bluthochdruck, Herzkreislauferkrankung und Diabetes. Starkes Übergewicht kann zu Depressionen und sozialer Isolation führen. In Abhängigkeit von der Höhe des Übergewichts ist die Lebenserwartung von adipösen Patientinnen und Patienten deutlich verringert.

Um den Ernährungszustand eines Menschen zu objektivieren, ist der sogenannte Body Mass Index (BMI) eine gebräuchliche Methode. Dabei wird das Körpergewicht in Kilogramm durch das Quadrat der Körpergröße in Metern geteilt.

Der ideale BMI liegt zwischen 20 und 25. Ein BMI zwischen 25 und 30 bedeutet Übergewicht. Liegt Ihr BMI über 30 sind Sie adipös. Hier beginnt das Risiko für Gesundheitsprobleme, ausgelöst durch Übergewicht.

Mit einem BMI von 35 und mehr sind Sie schwer adipös, also schwer übergewichtig. Sicherlich leiden Sie durch dieses Übergewicht bereits an Folgeerkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes und Schlafapnoe.

Ab einem BMI von über 40 steigt die Sterblichkeit gegenüber einem normalgewichtigem Menschen deutlich an. Daher wird der Adipositasgrad 3 auch als morbide (krankhafte) Adipositas bezeichnet.

Tabelle zum BMI

      BMI  20 -25 kg/m²: Normalgewicht
      BMI > 25 - 30 kg/m²: Übergewicht
      BMI > 30 - 35 kg/m²: Adipositas Grad 1
      BMI > 35 - 40 kg/m²: Adipositas Grad 2
      BMI > 40 kg/m²: Adipositas Grad 3
 

Folgeerkrankungen und Risiken

  • Diabetes mellitus Typ II
  • Gefäßerkrankungen
  • Arteriosklerose
  • Schlaganfall
  • Koronare Herzkrankheit
  • Hypertonie
  • Fettstoffwechselstörung
  • Gallensteinleiden
  • Krebsentwicklung
  • Schlafapnoesyndrom
  • Gelenkerkrankung
  • Hauterkrankung
  • Psychosoziale Folgen

Welche Therapien zur Behandlung der Adipositas setzen wir ein?

Konservative Therapie

Die konservative Therapie der Adipositas Erkrankung sollte zunächst der erste Schritt sein. Wir entwickeln gerne mit Ihnen zusammen ein Konzept, um das Problem der Adipositas zu lösen. Ihr Hausarzt und auch Ihre Krankenkasse können Sie vorab beraten.

Dabei ist es wichtig, dass Sie sich Wissen aneignen und mit Mut und Veränderungskraft Ihre Ernährung verbessern und Ihre tägliche Bewegung steigern.

Ernährungsberatung

Die Ernährungsberatung muss als Basismaßnahme angesehen werden. Dabei werden Ihr Essverhalten analysiert und eventuelle Ernährungsfehler aufgedeckt. Somit können dann individuelle Diäten für Sie geplant werden.

Sport

Sport ist ein Schlüssel für einen langfristigen Erfolg. Dabei sollen Sie sich nicht quälen, sondern einfach nur Ihre tägliche Bewegung steigern.

Ein spezielles Trainingsprogramm, welches individuell angepasst ist, würde den Erfolg einer Gewichtsreduktion substantiell erhöhen.

Verhaltenstherapie

Verschiedene Lebenssituationen führen zu falschem Essverhalten. Heißhunger, Frustessen und andere Formen problematischer Ernährungsgewohnheiten bedürfen einer fachgerechten, meistens psychosomatischen Therapie. Hierbei sollten Sie sich einer ambulanten oder auch stationären Therapie unterziehen.

Medikamentöse Therapie

Bisher gibt es noch keine empfehlenswerte effektive medikamentöse Therapie.

Operative Therapie

Beim Versagen aller konservativen, nicht operativen Therapieoptionen bleiben für bestimmte Patienten chirurgische Maßnahmen zur Behandlung der Adipositas die letzte Möglichkeit.

Inzwischen haben zahlreiche Studien nachweisen können, dass die operative Therapie die einzig wirksame langfristige Behandlungsform darstellt.

Die chirurgische Therapie der Adipositas reduziert die Folgeerkrankungen der krankhaften Fettsucht langfristig. Dazu gehört eine Verbesserung der diabetologischen Stoffwechsellage, des Hypertonus und der Schlafapnoesymptomatik.

Welches der Verfahren für Sie letztlich in Frage kommt, hängt von Ihrer Vorgeschichte, Ihren Essgewohnheiten und verschiedenen anderen Faktoren ab. Das Adipositas Team der Charité wird dies ausführlich mit Ihnen besprechen und Ihnen zu einem für Sie passendes Verfahren raten.

Alle Operationen werden grundsätzlich minimal invasiv in laparoskopischer Technik durchgeführt. Somit ist ein großer Bauchschnitt in den wenigsten Fällen erforderlich.

Können die Eingriffe minimalinvasiv ausgeführt werden?

Eingriffe zur Behandlung der Adipositas werden zu fast 100% minimal invasiv, d.h. in der so genannten Schlüssellochtechnik (laparoskopisch) durchgeführt.

Der universitären Tradition der Innovation verpflichtet, führen wir seit 2003 einen hohen Prozentsatz selbst komplexer Operationen klassisch minimalinvasiv oder Roboter assistiert (DaVinci) durch.

Die chirurgische Klinik gilt mit über 8.000 minimalinvasiv durchgeführten Operationen in den letzten 7 Jahren in Europa als führendes universitäres Minimalinvasives Centrum (MIC). Die laparoskopische Chirurgie ermöglicht eine Reduktion postoperativer Schmerzen und bietet ein besseres kosmetisches Ergebnis.

Speziell in der Entwicklung der Chirurgie der Adipositas sind den letzten Jahren rasante Fortschritte in der minimal invasiven chirurgischen Behandlung erzielt worden. Unter unserem Leitbild Innovation und Qualität bieten wir die innovativsten Methoden für die beste Behandlungsqualität unserer Patientinnen und Patienten.

Um dieses Ziel zu erreichen, gewährleisten wir in unserer Abteilung, dass nur ausgewiesene Spezialistinnen und Spezialisten mit großer persönlicher Erfahrung in ihrem Spezialgebiet Operationen durchführen.

Welche minimal invasiven Operationen bieten wir an?

Alle aufgelisteten operativen Eingriffe werden in der Regel minimal invasiv, d.h. in der so genannten Schlüssellochtechnik (laparoskopisch) durchgeführt.

Magenschlauch (sleeve gastrectomy)

Die Schlauchmagen-Operation als alleinige chirurgische Behandlung der Adipositas ist erst seit wenigen Jahren etabliert.

Dabei wird ein Großteil des Magens entfernt und es bleibt nur noch ein Schlauch entlang der kleinen Magenkurve als Verbindung zwischen Speiseröhre und Darm erhalten. Der Magen verliert einen großen Anteil seiner Speicherkapazität und somit können Sie nur noch kleine Portionen Nahrung zu sich nehmen.

Durch die Entfernung des größten Teils des Magens kommt es auch zu Veränderungen bestimmter Hormone (Ghrelin) im Körper.

In sehr seltenen Fällen kann auch die sehr sichere und komplikationsarme Schlauchmagen-Operation zu operationsbedingten Problemen führen. Dazu gehören Embolien und Thrombosen, Wundheilungsstörungen oder Undichtigkeiten der Klammernahtreihe.

Der Magenschlauch muss als temporäre Hilfe auf dem Weg der Gewichtsreduktion angesehen werden. Nur eine effektive Ernährungsumstellung und sportliche Betätigung in Kombination mit dem Schlauchmagen bringen den gewünschten Erfolg.

Magenbypass (Roux-Y gastric bypass)

Der Magenbypass ist eine der weltweit am häufigsten durchgeführten chirurgischen Maßnahmen. Dabei wird ein Teil des Dünndarmabschnittes umgangen, um so die Resorptionsfläche im Darm zu verkleinern.

Diese Operation wird mit einer gleichzeitig durchgeführten Magenverkleinerung kombiniert. Der verkleinerte Magen führt zu einer Reduzierung der aufgenommen Nahrungsmenge.

Durch die partielle Trennung der Nahrung von dem Gallensaft und dem Bauchspeicheldrüsensaft während der Dünndarmpassage, steht zur effektiven Verdauung und Aufnahme der verdauten Nahrung weniger resorptive Anteile zur Verfügung, so dass nur noch weniger Nahrung verdaut werden kann.

Nach der Operation müssen lebenslang Vitamine, Eisen, Mineralstoffe und Spurenelemente zusätzlich zur Nahrung ersetzt werden.

Wie bei allen operativen Verfahren erfolgt auch hier eine langfristige effektive Gewichtsabnahme nur in einer Kombination mit Bewegung und Änderung der Ernährungsgewohnheiten.

SADI-S (Single Anastomosis Duodenal-Ileal Bypass mit Sleeve)

Der laparoskopische Single Anastomosis Duodenal-Ileal Bypass mit Sleeve (SADI-S) wurde erstmals 2007 in die chirurgische Behandlung der Adipositas eingeführt.

Im Laufe der Jahre haben Studien bewiesen, dass der SADI-S ein sehr wirksames Verfahren zur Gewichtsabnahme und zur Beseitigung von Begleiterkrankungen im Zusammenhang mit Adipositas ist.

Der SADI-S hat sowohl als primärer Eingriff, als auch als Revisionsverfahren nach fehlgeschlagenen früheren Operationen gute Ergebnisse gezeigt. Der SADI-S ist sicher minimalinvasiv anwendbar und zeigt sowohl im Kurz- und auch im Langzeitverlauf wie alle bariatrischen Eingriffe nur geringe Komplikationsraten, weshalb er auch von den medizinischen Fachgesellschaften befürwortet wird.

Grundsätzlich handelt es sich hierbei einfach beschrieben um einen Schlauchmagen kombiniert mit einem Dünndarmbypass.

Die Gewichtsabnahme nach SADI-S reicht von etwa 20 % in den ersten drei Monaten bis zu fast 100 % nach zwei Jahren. Damit sind die mittel- und langfristigen Ergebnisse im Vergleich zu einem Roux-en-Y-gastric-bypass oder Schlauchmagen besser.

Auch die Ergebnisse in Bezug auf die Nebenerkrankungen wie eine Hyperlipidämie, einen Diabetes oder einen Bluthochdruck sind hervorragend.

So kann eine Diabetische Erkrankung in > 60 % bis zur vollständigen Rückbildung verbessert werden. Eine Fettstoffwechselstörung bildet sich in > 70 % der Fälle zurück, Bluthochdruck wird in > 60 % kontrolliert, wobei bei > 50 % der Fälle eine vollständige Rückbildung erreicht werden kann.

Der SADI-S ist nicht nur als Ersteingriff ein hochwirksames Verfahren, sondern kann auch sehr gut als Revisionsverfahren z.B. nach einer primären Sleeve-Gastrektomie eingesetzt werden.

Das Verfahren ist eine sehr sichere und effektive Alternative zur Schlauchmagen- oder Magenbypass Operation und somit vor allem für Patientinnen und Patienten mit höheren BMI-Werten oder vorangegangenen ineffektiven chirurgischen Eingriffen zur Behandlung der Adipositas geeignet.

Vor und nach Adipositas Operation

Die Behandlung in unserer Klinik ist immer eingebettet in ein fächerübergreifendes Behandlungskonzept und einer umfassenden Betreuung vor und nach Operation.

Vor der Operation
Von Anfang an beziehen wir immer Kolleginnen und Kollegen weiterer Fachrichtungen ein, um gemeinsam die ideale Therapie Ihrer Erkrankung zu besprechen

In wöchentlichen Adipositas Boards diskutieren wir mit unseren Kolleginnen und Kollegen die optimale Behandlung jedes einzelnen Patienten und erstellen einen persönlichen Behandlungsplan. Dabei spielt die Erhaltung oder Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen eine ebenso große Rolle wie die effektive Behandlung der Erkrankung.

Eine bariatrische Operation ist kein Noteingriff und muss sehr gut vorbereitet sein. Aus diesem Grunde sind folgende Begutachtungen und Untersuchungen wichtig:

  • Untersuchung und Beratung in der Endokrinologie
  • Untersuchung und Beratung in der Psychosomatik
  • Ernährungsberatung bzw. ein min. 6-monatiges konservatives Therapieprogramm
  • eine Magenspiegelung
  • Blutwerte
  • Lungenfunktionsprüfung
  • Herzultraschall

 

Da die morbide Adipositas eine chronische Erkrankung ist, besteht eine Leistungspflicht der Krankenkassen.  

Die Kostenübernahme für einen bariatrischen Eingriff muss jedoch beantragt werden. Bevor Sie einen Antrag stellen, müssen entscheidende Punkte erfüllt werden, die für eine erfolgreiche Antragsstellung erforderlich sind. Wir helfen Ihnen selbstverständlich dabei, zumal von uns ein wissenschaftlich begründetes bariatrisches Fach-Gutachten erstellt wird.

Ist eine Operation erforderlich und genehmigt, erhalten Sie zeitnah einen Operations-Termin und werden in der Regel einen Tag vorher stationär aufgenommen. Sie werden dann nochmals untersucht, die Blutwerte werden kontrolliert und falls nötig aktuelle Röntgenbilder angefertigt.

In einem ausführlichen Aufklärungsgespräch vor der Operation informiert Ihr Arzt Sie über die geplante Therapie, die Operation, die Narkose und die Weiterbehandlung. Sie haben jederzeit Gelegenheit Fragen zu stellen und Wünsche zu äußern.

Weiterbetreuung nach der Operation
Je nach Ausmaß der Operation schließt sich ein stationärer Aufenthalt von ca. 2 bis 5 Tagen an.

Gleich nach der Operation bis über die Entlassung hinaus sorgt unser anästhesiologischer Schmerzdienst für eine effektive Schmerzbehandlung. DiätassistentInnen, PhysiotherapeutInnen und unser Sozialdienst bereiten die Patientinnen und Patienten bereits während der stationären Betreuung auf die Genesungsphase nach der Entlassung vor.

Mögliche Komplikationen nach der Operation
In seltenen Fällen kommt es nach einer Operation zu Komplikationen wie einer Wundheilungsstörung oder einem Austritt von Sekret aus dem operierten Organ, wodurch sich der Krankenhausaufenthalt verlängern kann.

Als universitäres Spitzenzentrum gewährleisten wir auch bei komplizierten Behandlungsverläufen das gesamte fächerübergreifende Spektrum an diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten und sind in der Behandlung von Komplikationen sehr erfahren.

Ambulante Weiterbehandlung
Vor der Entlassung besprechen wir unsere Behandlungsempfehlungen für die ambulante Weiterbehandlung mit Ihnen und Ihren weiterbetreuenden Ärztinnen und Ärzten.

Unsere chirurgischen Ambulanzen an beiden Klinik-Standorten bieten ebenfalls Weiterbehandlungen und regelmäßige Kontrollen an.

Dort sind alle modernen Diagnosemethoden (z.B. CT, MRT) direkt vor Ort vorhanden; außerdem stehen im Falle von Rückfragen unsere operierenden Ärzte und Ärztinnen jederzeit zur Verfügung.

Die Behandlung in unserer Klinik ist immer eingebettet in ein fächerübergreifendes Behandlungskonzept und einer umfassenden Betreuung vor und nach Operation.

Vor der Operation
Von Anfang an beziehen wir immer Kolleginnen und Kollegen weiterer Fachrichtungen ein, um gemeinsam die ideale Therapie Ihrer Erkrankung zu besprechen

In wöchentlichen Adipositas Boards diskutieren wir mit unseren Kolleginnen und Kollegen die optimale Behandlung jedes einzelnen Patienten und erstellen einen persönlichen Behandlungsplan. Dabei spielt die Erhaltung oder Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen eine ebenso große Rolle wie die effektive Behandlung der Erkrankung.

Eine bariatrische Operation ist kein Noteingriff und muss sehr gut vorbereitet sein. Aus diesem Grunde sind folgende Begutachtungen und Untersuchungen wichtig:

  • Untersuchung und Beratung in der Endokrinologie
  • Untersuchung und Beratung in der Psychosomatik
  • Ernährungsberatung bzw. ein min. 6-monatiges konservatives Therapieprogramm
  • eine Magenspiegelung
  • Blutwerte
  • Lungenfunktionsprüfung
  • Herzultraschall

 

Da die morbide Adipositas eine chronische Erkrankung ist, besteht eine Leistungspflicht der Krankenkassen.  

Die Kostenübernahme für einen bariatrischen Eingriff muss jedoch beantragt werden. Bevor Sie einen Antrag stellen, müssen entscheidende Punkte erfüllt werden, die für eine erfolgreiche Antragsstellung erforderlich sind. Wir helfen Ihnen selbstverständlich dabei, zumal von uns ein wissenschaftlich begründetes bariatrisches Fach-Gutachten erstellt wird.

Ist eine Operation erforderlich und genehmigt, erhalten Sie zeitnah einen Operations-Termin und werden in der Regel einen Tag vorher stationär aufgenommen. Sie werden dann nochmals untersucht, die Blutwerte werden kontrolliert und falls nötig aktuelle Röntgenbilder angefertigt.

In einem ausführlichen Aufklärungsgespräch vor der Operation informiert Ihr Arzt Sie über die geplante Therapie, die Operation, die Narkose und die Weiterbehandlung. Sie haben jederzeit Gelegenheit Fragen zu stellen und Wünsche zu äußern.

Weiterbetreuung nach der Operation
Je nach Ausmaß der Operation schließt sich ein stationärer Aufenthalt von ca. 2 bis 5 Tagen an.

Gleich nach der Operation bis über die Entlassung hinaus sorgt unser anästhesiologischer Schmerzdienst für eine effektive Schmerzbehandlung. DiätassistentInnen, PhysiotherapeutInnen und unser Sozialdienst bereiten die Patientinnen und Patienten bereits während der stationären Betreuung auf die Genesungsphase nach der Entlassung vor.

Mögliche Komplikationen nach der Operation
In seltenen Fällen kommt es nach einer Operation zu Komplikationen wie einer Wundheilungsstörung oder einem Austritt von Sekret aus dem operierten Organ, wodurch sich der Krankenhausaufenthalt verlängern kann.

Als universitäres Spitzenzentrum gewährleisten wir auch bei komplizierten Behandlungsverläufen das gesamte fächerübergreifende Spektrum an diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten und sind in der Behandlung von Komplikationen sehr erfahren.

Ambulante Weiterbehandlung
Vor der Entlassung besprechen wir unsere Behandlungsempfehlungen für die ambulante Weiterbehandlung mit Ihnen und Ihren weiterbetreuenden Ärztinnen und Ärzten.

Unsere chirurgischen Ambulanzen an beiden Klinik-Standorten bieten ebenfalls Weiterbehandlungen und regelmäßige Kontrollen an.

Dort sind alle modernen Diagnosemethoden (z.B. CT, MRT) direkt vor Ort vorhanden; außerdem stehen im Falle von Rückfragen unsere operierenden Ärzte und Ärztinnen jederzeit zur Verfügung.

Unsere Qualität, Externe Zertifizierung der Abteilung

Die Bezeichnung Zentrum ist in der Medizin kein geschützter Begriff. Die Anforderungen an ein durch externe Experten und Expertinnen der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie zertifiziertes Kompetenz- oder Exzellenzzentrum unterscheiden sich erheblich von anderen Zentren hinsichtlich der klinischen Fallzahlen und der Qualität der Patientenversorgung.

Qualität in der Chirurgie bedeutet konkret weniger Komplikationen nach Operation, einen kürzeren Krankenhausaufenthalt und eine bessere Lebensqualität für unsere Patientinnen und Patienten.

Um diesen Anspruch in allen Bereichen der Chirurgie transparent zu gewährleisten, wird alle 3 Jahre eine Evaluation unserer operativen Ergebnisse und Komplikationen durch externe Fachexperten der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie durchgeführt und zertifiziert. Die transparente Offenlegung unserer chirurgischen Qualität zur Zertifizierung ist für uns im Sinne unserer Patientinnen und Patienten eine Selbstverständlichkeit (Zertifikate).

Die chirurgische Abteilung der Charité beteiligt sich sehr intensiv an nationalen als auch internationalen Studien und Forschungsprojekten. Damit können wir sehr früh innovative Behandlungsmethoden auf Grundlage der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse anbieten.

Zur Qualitätskontrolle werden alle bei uns behandelten Patienten und Patientinnen anonymisiert in einem zentralen Register der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie erfasst, was die Erfüllung der hohen Qualitätsansprüche im Sinne unserer Patienten und Patientinnen absichert.

Zur Qualität der Behandlung gehört auch:

  • Wir besprechen die Erkrankung unserer Patienten und Patientinnen ausnahmslos in unseren fachübergreifenden Adipositas Konferenzen und erstellen einen persönlichen Behandlungsplan vor und nach Operation.
  • Adipositas Erkrankte werden ausschließlich von einem Team spezialisierter Chirurginnen und Chirurgen mit Zertifikat der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie operiert (Kompetenzzentrum).

Zertifizierungen

Bild: DGAV - Kompetenzzentrum für Adipositas- und Metabolische Chirurgie - 2022

Kompetenzzentrum für Adipositas- und metabolische Chirurgie

Mehr Informationen

Bild: DGAV-Zertifikat Excellenzzentrum Minimalinvasive Chirurgie

Exzellenzzentrum für Minimalinvasive Chirurgie

Mehr Informationen

Ihre Ärzte

Bild: PD Dr. med. Christian Denecke
PD Dr. med.
Ch. Denecke
PD Dr. med.
J. Raakow
Bild: PD Dr. med. Eva Maria Dobrindt
PD Dr. med.
E. M. Dobrindt
Bild: Dr. med. Ramin Raul Ossami Saidy
Dr. med. R. R.
Ossami Saidy
Bild: Dr. med. Max Magnus Maurer
Dr. med.
M. M. Maurer
Bild: Dr. med. Paul Ritschl
PD Dr. med.
P. Ritschl
Bild: Philippa Christine Seika
 
Ph. C. Seika

Sprechstunden und Kontakt

Anmeldung

Zu unserer Sprechstunde können Sie sich per Telefon, Fax oder E-Mail anmelden.

Wenn Sie zum ersten Mal bei uns sind, untersucht Sie zunächst einer unserer Oberärztinnen oder Oberärzte, die sich auf die Behandlung von Erkrankungen der Adipositas Chirurgie spezialisiert haben.

Er oder Sie erfassen Ihre bisherige Krankengeschichte und besprechen mit Ihnen die notwendigen weiteren Untersuchungen, die möglichen Behandlungsmaßnahmen und wie zeitnah diese durchgeführt werden müssen.

Bei einigen Erkrankungen kann die geeignete Therapie bereits beim ersten Besuch festgelegt und entsprechende Termine geplant werden.

Wir haben den Anspruch, dass zwischen Ihrem Erstkontakt und der endgültigen Entscheidung über die geeignete Therapie maximal drei Tage liegen.

Erfassung der Krankengeschichte und Festlegung der Therapie

Wir möchten Sie bitten folgende Unterlagen mitzubringen (falls vorhanden):

  • Nachweis über Diätberatung- und Ernährungsschulung
  • Nachweis von Teilnahme an Selbsthilfegruppen
  • Nachweis über sportliche Aktivitäten
  • Nachweis von Kuren
  • Eine Liste mit den bisherigen Operationen
  • Eine Auflistung Ihrer Medikamente
  • Unterlagen, Briefe, Statement von behandelnden Ärzten (Internisten,
  • Orthopäden, Psychologen. Hausärzten) soweit vorhanden

Im Rahmen der Evaluation in unserem Zentrum werden Sie unserem Psychosomatiker und unserem Endokrinologen vorgestellt. Dieser Prozess kann einige Wochen dauern. Wenn Sie einen eigenen Psychosomatiker oder Endokrinologen haben sollten, dann ist eine Vorstellung in unseren interdisziplinären Abteilungen nicht mehr erforderlich.