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Bild: Organ-Transportbox mit Spenderausweis

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Das Transplantationszentrum der Charité

Lebertransplantation

Bei welchen Erkrankungen der Leber kann eine Lebertransplantation durchgeführt werden?

Die Indikation zur Lebertransplantation ist generell in allen Fällen einer fortgeschrittenen Lebererkrankung mit fortschreitendem Leberversagen zu erwägen. Grundsätzlich kommen Patienten mit Leberparenchymerkrankungen, cholestatischen Lebererkrankungen, primären und sekundären Stoffwechselerkrankungen, vaskulären Ursachen einer Lebererkrankung, Neoplasien, fulminantem Leberversagen und anderen, selteneren Ursachen in Frage.

Häufig stellt die Lebertransplantation für Patientinnen und Patienten mit terminaler Lebererkrankung und/oder malignen Tumoren in der Leber die einzige kurative Therapieoption dar.

Bei der Lebertransplantation wird eine Leber aus dem Körper eines Spenders entnommen und als Ganzes oder als Teil (Split-Lebertransplantation, Leberlebendspende) in den Körper eines anderen Menschen, dem sogenannten Organempfänger, eingesetzt.

Entscheidend ist der Zeitpunkt der Transplantation. Dieser wird durch mehrere Kriterien eingegrenzt. Darunter fallen z.B. körperliche Schwäche, Leistungsknick, zunehmende Müdigkeit, Aszites, spontan bakterielle Bauchfellentzündung, hepatische Enzephalopathie und gastrointestinale Blutungen aufgrund von Ösophagusvarizen.

Welche Techniken der Lebertransplantation werden angewendet?

Grundsätzlich werden zwei Techniken - dieTransplantation von kompletten Organen von verstorbenen Menschen oder die Transplantation der Hälfte der Leber – die Lebendspende -von gesunden den Patienten und Patientinnen nahestehenden Menschen -  der Lebertransplantation unterschieden.

Beiden Methoden ist gemeinsam, dass es sich um standardisierte Operationsverfahren mit einer sehr hohen Erfolgsrate handelt. Welche Methode angewendet wird, hängt vom Typ des Spenderorgans und vom Empfänger ab.

Beide Operationsmethoden werden am Virchow-Klinikum der Charité durchgeführt. Gerne besprechen wir mit Ihnen vor der Listung zur Lebertransplantation die Einzelheiten der unterschiedlichen Verfahren mit ihren Vor- und Nachteilen.

Was ist der Vorteil der Leberlebendspende?

Der Vorteil der Lebendspende von einem nahestehenden Menschen ist die schnelle Verfügbarkeit des Organes zum Zeitpunkt der medizinischen Notwendigkeit.

Dies ermöglicht die optimale Planung und Vorbereitung der Transplantation. Die Qualität des transplantierten Gewebes und der allgemeine Gesundheitszustand des Spenders können vor der Operation umfassend in aller Ruhe untersucht werden.

Die Schädigung des Gewebes durch eine durch den Transport bedingte Zeitverlängerung - die Zeit zwischen Entnahme und Wiedereinpflanzung, in der das Organ nicht mit Sauerstoff versorgt ist - wird minimiert.

Eine sogenannte initiale Nichtfunktion, ein "Nichtanspringen" der Organfunktion nach der Verpflanzung, ist nach einer Lebendspende daher die absolute Ausnahme.

Was sind die Nachteile der Leberlebendspende?

Die Leberlebendspende hat im Vergleich zur Verpflanzung von Organen verstorbener hirntoter Spender einige Vor-, aber auch einige Nachteile.

Der größte Nachteil ist die Operation per se beim Organspender, in der ein gesunder Mensch eine Operation mit einem zwar kalkulierbaren, aber dennoch vorhandenen Risiko auf sich nimmt.

Außerdem wird gegenüber der Lebertransplantation mit Organen von verstorbenen Menschen, bei der in aller Regel eine komplette Leber verpflanzt wird, bei der Lebendspende nur ein Teil der Leber transplantiert.

Dies bedingt ein kleineres Organ, welches transplantiert wird und eine deutlich anspruchsvollere Technik bei der Verpflanzung der Teilleber.

Ergebnisse Lebertransplantation der Chirurgischen Klinik Campus Charité Mitte | Campus Virchow-Klinikum

Vor und nach Organtransplantation

Die Behandlung in unserer Klinik ist immer eingebettet in ein fächerübergreifendes Behandlungskonzept und in eine umfassende Betreuung vor und nach der Operation.

Vor der Transplantation
Von Anfang an beziehen wir immer Kollegen weiterer Fachrichtungen ein, um gemeinsam die ideale Therapie Ihrer Erkrankung zu besprechen

In wöchentlichen Transplantationskonferenzen diskutieren wir mit unseren Kolleginnen und Kollegen die optimale Behandlung jedes einzelnen Patienten und erstellen einen persönlichen Behandlungsplan. Dabei spielt die Erhaltung oder Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen eine ebenso große Rolle wie die effektive Behandlung der Erkrankung.

In einem ausführlichen Aufklärungsgespräch informiert Ihr Arzt Sie über die geplante Organtransplantation, die Narkose und die Weiterbehandlung. Sie haben jederzeit Gelegenheit, Fragen zu stellen und Wünsche zu äußern.

Während der Wartezeit auf das passende Organ werden Sie engmaschig von unseren Transplantationsbüro betreut (Siehe Punkt Transplantationskoordination)

Weiterbetreuung nach der Transplantation

Nach der Transplantation werden unsere Patientinnen und Patienten auf unserer für transplantationsspezifische Probleme spezialisierten Intensivstation weiterbehandelt. Dort werden neben der medizinischen Überwachung vor allem immunologische Spezialuntersuchungen durchgeführt.

Eine besondere Herausforderung nach Organtransplantation ist, bedingt durch die immunsuppressiven Medikamente, die Vermeidung von Infekten und der Erhalt der Nierenfunktion.

Meist können unsere Patientinnen und Patienten nach mehreren Tagen auf der Intensivstation zurück auf die Normalstation für organtransplantierte Patientinnen und Patienten und werden dort von Ärzten und Pflegern bei täglichen klinischen Visiten betreut. Gegebenenfalls werden weitere Untersuchungen durchgeführt.

Gleich nach der Operation bis über die Entlassung hinaus sorgt unser anästhesiologischer Schmerzdienst für eine effektive Schmerzbehandlung.

DiätassistentInnen, PhysiotherapeutInnen und unser Sozialdienst bereiten die Patientinnen und Patienten bereits während der stationären Betreuung auf die Genesungsphase nach der Entlassung vor.

Auf Wunsch stehen speziell ausgebildete PsychologInnen für Gespräche zur Verfügung.

Mögliche Komplikationen nach der Transplantation

Nach der Transplantation werden unsere Patientinnen und Patienten auf unserer spezialisierten Transplantations-Intensivstation weiterbehandelt. Dort werden neben der medizinischen Überwachung vor allem Laborwertkontrollen, Ultraschall-Untersuchungen und falls nötig immunologische Spezialuntersuchungen durchgeführt.

Eine besondere Herausforderung nach Organtransplantation ist, bedingt durch die immunsuppressiven Medikamente, die Vermeidung von Infekten und der Erhalt der Nierenfunktion.

Als universitäres Spitzenzentrum gewährleisten wir auch bei komplizierten Behandlungsverläufen jederzeit das gesamte fächerübergreifende Spektrum an diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten und sind in der Behandlung von Komplikationen sehr erfahren.

Ambulante Weiterbehandlung

Vor der Entlassung besprechen wir unsere Behandlungsempfehlungen für die ambulante Weiterbehandlung mit Ihnen und Ihren weiterbetreuenden Ärztinnen und Ärzten.

Unsere chirurgische Transplantationsambulanz am Virchow-Klinikum bietet ebenfalls eine weitere Betreuung und regelmäßige Kontrollen im Rahmen der Transplantationsnachsorge in Zusammenarbeit mit Ihrem Hausarzt an.

Alle modernen Diagnosemethoden (z.B. CT, MRT) sind direkt vor Ort vorhanden; außerdem stehen im Falle von Rückfragen unsere operierenden Ärzte und Ärztinnen jederzeit zur Verfügung.

Im Anschluss an die Transplantation ist ein Reha-Aufenthalt zu empfehlen. Wir helfen Ihnen gerne bei der Beantragung.

Unsere Transplantkoordination

Erster Ansprechpartner in allen Fragen der Organisation der Transplantation ist unsere Transplantkoordination. Diese ist 24 Stunden an 7 Tagen der Woche besetzt und unter der Nummer +49 030 450 55 22 22 zu erreichen. Von hier aus werden Sie an die richtigen Ansprechpartner vermittelt.

Die Transplantationskoordination an der Charité im Virchow-Klinikum ist die funktionelle organisatorische Einheit des Transplantationszentrums und Ihr Ansprechpartner zu Fragen der Transplantation von Bauchorganen für Patienten und deren Angehörige, Fach- und Hausärzte sowie zuweisenden Kliniken.

Eine sehr enge Zusammenarbeit besteht zu den Einrichtungen der Vermittlungsstelle Eurotransplant (ET) und der Koordinierungsstelle für Organspenden in Deutschland der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO).

Die Transplantationskoordination vermittelt Informationen zu den wichtigen Themen rund um die Transplantation, wie der Anmeldung bei Eurotransplant,  zur Wartezeit, Dringlichkeit, zu notwendigen Untersuchungen und zum Ablauf der Transplantation. Auch bezüglich einer möglichen Lebendspende wird beraten.

Wird eine Lebendspende konkret, werden von den Koordinatoren sämtliche organisatorischen Aufgaben übernommen.

Für Gespräche mit möglichen Organspendern stehen unsere Mitarbeiter jederzeit zur Verfügung. Wir verstehen uns als Partner und Begleiter unserer Patientinnen und Patienten.

Die Koordination ist rund um die Uhr zuständig für Organangebote von der zentralen europäischen Vermittlungsstelle (Eurotransplant) für unsere Patientinnen und Patienten. Alle dazu notwendigen organisatorischen Schritte, von der Akzeptanz eines passenden Organs bis zur Transplantation, werden mit den verantwortlichen Ärzten 24/7 abgestimmt.

Zertifizierungen

Bild: 2022 - DKG Interdisziplinäres Leberkrebszentrum

Leberzentrum

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Bild: 2025 - DGAV - Exzellenzzentrum Leberchirurgie

Exzellenzzentrum für Leberchirurgie

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Bild: DGAV-Zertifikat Excellenzzentrum Minimalinvasive Chirurgie

Exzellenzzentrum für Minimalinvasive Chirurgie

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Ihre Ärzte

Bild: Prof. Dr. med. J. Pratschke
Prof. Dr. med.
J. Pratschke
Bild: Prof. Dr. med. Öllinger
Prof. Dr. med.
R. Öllinger
Bild: Prof. Dr. med. Wenzel Schöning
Prof. Dr. med. W. Schöning
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Prof. Dr. med.
G. Lurje
Bild: PD Dr. med. Nathanael Raschzok
Prof. Dr. med.
N. Raschzok
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Dr. med.
C. Lojewski
Bild: Brigitta Globke
Dr. med.
B. Globke
Bild: Dr. med. Paul Ritschl
Dr. med.
P.. Ritschl
Bild: Dr. med. Max Magnus Maurer
Dr. med.
M.M. Maurer

Sprechstunden und Kontakt

Sehr geehrte Patientinnen und Patienten,

Die Transplantationsmedizin ist gelebte interdisziplinäre Medizin, so dass jede mit der Transplantation beschäftigte Abteilung Ihre genauen Aufgaben hat.

Die Evaluierungsuntersuchungen, ob eine Transplantation erforderlich ist und ob es eventuelle Kontraindikationen gibt, erfolgen durch die Lebersprechstunde unserer Kollegen der Inneren Medizin (Hepatologie) - Campus Virchow Klinikum (CVK), MIttelallee 11, Erdgeschoss,
Termine: täglich nach telefonischer Vereinbarung: 08:00 - 14:00 Uhr unter Tel.: +49 30 450 553 179 oder auch per E-Mail.

Sind die Untersuchungen abgeschlossen erfolgt eine Vorstellung bei uns in der Transplantationssprechstunde zur Aufklärung über den Eingriff, die Zeit auf der Warteliste und die Zeit nach der Transplantation.

Für einen Termin in der Transplantationssprechstunde wenden Sie sich bitte an die Chirurgische Hochschulambulanz - Campus Virchow Klinikum (CVK), MIttelallee 4, Erdgeschoss,
Termin: Freitag 9:00 - 13:00 Uhr, Anmeldung: Montag bis Donnerstag 08:30 – 15:00 Uhr, Freitag 08:30 – 14:00 Uhr unter Tel.: Tel: +49 30 450 652 013 oder auch per E-Mail.

Ob Patientinnen und Patienten als potentielle Organempfänger*Innen auf die Transplantations-Warteliste kommen, wird endgültig durch die Interdisziplinäre Transplantationskonferenz entschieden, so wie die Bundesärztekammer es in Ihren Richtlinien zur Organtransplantation vorschreibt. Hier sind Internisten und Chirurgen, Narkoseärzte, Intensivmediziner, Radiologen, die Pflege und Vertreter des ärztlichen Direktors beteiligt.

Erfassung der Krankengeschichte und Festlegung der Therapie

Wir würden Sie bitten, Unterlagen und Befunde von ggfs. bereits auswärtig durchgeführten Untersuchungen zu diesem Termin mitzubringen. Insbesondere bei bereits auswärtig erfolgter Röntgen-Diagnostik (CT/MRT) würden wir Sie bitten, uns die Bilder in Form einer CD oder von Ausdrucken kurzeitig zu überlassen, so dass wir diese in unser hauseigenes Röntgen-System einspielen und entsprechend bewerten können.

Neben der Möglichkeit zur ambulanten Vorstellung in unserer Spezialsprechstunde können Sie sich selbstverständlich auch gerne postalisch oder telefonisch an unser Sekretariat wenden. Eine Zusendung einer CD mit der Röntgen-Bildgebung kann ein unkomplizierter erster Schritt noch vor einer persönlichen Vorstellung in der Spezialsprechstunde sein. Insbesondere bei Patienten aus anderen Bundesländern und aus dem Ausland kann dies unnötige Reisestrapazen ersparen.
 
Wir werden uns dann umgehend um Ihre Anfrage kümmern und Sie telefonisch über noch ausstehende Untersuchungsbefunde bzw.weiter erforderliche diagnostische oder therapeutische Maßnahmen informieren.

Nach Zusammenstellung aller Befunde bzw. Organisation und Durchführung noch ausstehender Diagnostik erstellen wir dann gemeinsam mit erkrankungsspezifischen Spezialisten aus weiteren Fachdisziplinen unserer Klinik eine für Sie individuelle Behandlungsempfehlung. Gerne beraten wir Sie dabei auch bezüglich der erforderlichen zeitlichen Dringlichkeit der geplanten weiteren Behandlungsmaßnahmen.