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Bild: Organ-Transportbox mit Spenderausweis

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Das Transplantationszentrum der Charité

Nieren- und Bauchspeicheldrüsen Transplantation

Bei welchen Erkrankungen kann eine kombinierte Nieren- und Bauchspeicheldrüsen Transplantation durchgeführt werden?

Diabetes mellitus ist eine Erkrankung mit weitreichenden gesundheitlichen und ökonomischen Folgen.

Neben einer reduzierten Lebenserwartung führt die Zuckerkrankheit zu einer Reihe von Komplikationen wie Herzerkrankungen, einer gehäuften Rate von Amputationen und als schwerwiegende Komplikation zum chronischen Nierenversagen.

Aufgrund des chronischen Nierenversagens wird die Bauchspeicheldrüsentransplantation in der Regel mit der Nierentransplantation kombiniert.

Es wird medizinisch zwischen Typ I- und Typ II-Diabetes unterschieden.

Diabetes Typ II ist charakterisiert durch eine periphere Insulinresistenz. Diese Erkrankung ist mit einer Reihe von Risikofaktoren, insbesondere Übergewicht, eng assoziiert. Für die Diagnose Diabetes mellitus Typ II konnte bisher als Folge der peripheren Insulinresistenz kein sicherer Erfolg der Pankreastransplantation beschrieben werden.

Typ I-Diabetes, früher auch insulinabhängiger Diabetes genannt, ist eine Autoimmunerkrankung, bei der es zur Zerstörung der Insulin-produzierenden B-Zellen kommt und somit keine adäquate Menge Insulin produziert werden kann. Die Indikation zur kombinierten Nieren- und Bauchspeicheldrüsentransplantation wird gewöhnlich bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ I mit diabetisch bedingten chronischen Nierenversagen gestellt.

Nach der Organtransplantation erreichen wir für unsere Patientinnen und Patienten eine deutliche Lebensverlängerung und Verbesserung der Lebensqualität. Eine Stabilisierung des Krankheitsverlaufs und sogar teilweise Rückbildung von sekundären Organkomplikationen wurde in Studien bestätigt.

In Europa wird die überwiegende Mehrheit der Transplantationen als kombinierte Nieren- und Bauchspeicheldrüsentransplantation durchgeführt (ca. 93%); die Pankreastransplantation nach Nierentransplantation sowie die alleinige Pankreastransplantation spielen nur eine untergeordnete Rolle.

In welcher Technik wird die Nieren- und Bauchspeicheldrüsen Transplantation durchgeführt?

Die zunehmende Anzahl von Transplantationen haben in den letzten Jahren gezeigt, dass kombinierte Nieren-Pankreastransplantationen sehr sicher durchgeführt werden können.

Bei der kombinierten Transplantation werden ausschließlich Organe von verstorbenen Organspendern verwendet.

In der überwiegenden Mehrzahl der Fälle stellt die kombinierte Nieren- und Bauchspeicheldrüsentransplantation das Standardverfahren dar. In selten Fällen kann nach erfolgreicher Nierentransplantation zu einem späteren Zeitpunkt eine alleinige Pankreastransplantation durchgeführt werden. Die aktuelle veröffentlichte Datenlage demonstriert deutlich die Vorteile einer kombinierten Transplantation.

Ergebnisse Pankreastransplantation der Chirurgischen Klinik Campus Charité Mitte | Campus Virchow-Klinikum

Bild: 2022 - PTx 1-Jahres-Überleben
Bild: 2022 - PTx Transplantatverlust

Vor und nach Organtransplantation

Die Behandlung in unserer Klinik ist immer eingebettet in ein fächerübergreifendes Behandlungskonzept und in eine umfassende Betreuung vor und nach der Operation.

Vor der Transplantation
Von Anfang an beziehen wir immer Kollegen weiterer Fachrichtungen ein, um gemeinsam die ideale Therapie Ihrer Erkrankung zu besprechen

In wöchentlichen Transplantationskonferenzen diskutieren wir mit unseren Kolleginnen und Kollegen die optimale Behandlung jedes einzelnen Patienten und erstellen einen persönlichen Behandlungsplan. Dabei spielt die Erhaltung oder Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen eine ebenso große Rolle wie die effektive Behandlung der Erkrankung.

In einem ausführlichen Aufklärungsgespräch informiert Ihr Arzt Sie über die geplante Organtransplantation, die Narkose und die Weiterbehandlung. Sie haben jederzeit Gelegenheit, Fragen zu stellen und Wünsche zu äußern.

Während der Wartezeit auf das passende Organ werden Sie engmaschig von unseren Transplantationsbüro betreut (Siehe Punkt Transplantkoordination)

Weiterbetreuung nach der Transplantation

Nach der Transplantation werden unsere Patientinnen und Patienten auf unserer für transplantationsspezifische Probleme spezialisierten Intensivstation weiterbehandelt. Dort werden neben der medizinischen Überwachung vor allem immunologische Spezialuntersuchungen durchgeführt.

Eine besondere Herausforderung nach Organtransplantation ist, bedingt durch die immunsuppressiven Medikamente, die Vermeidung von Infekten und der Erhalt der Nierenfunktion.

Meist können unsere Patientinnen und Patienten nach mehreren Tagen auf der Intensivstation zurück auf die Normalstation für organtransplantierte Patientinnen und Patienten und werden dort von Ärzten und Pflegern bei täglichen klinischen Visiten betreut. Gegebenenfalls werden weitere Untersuchungen durchgeführt.

Gleich nach der Operation bis über die Entlassung hinaus sorgt unser anästhesiologischer Schmerzdienst für eine effektive Schmerzbehandlung.

DiätassistentInnen, PhysiotherapeutInnen und unser Sozialdienst bereiten die Patientinnen und Patienten bereits während der stationären Betreuung auf die Genesungsphase nach der Entlassung vor.

Auf Wunsch stehen speziell ausgebildete PsychologInnen für Gespräche zur Verfügung.

Mögliche Komplikationen nach der Transplantation

Nach der Transplantation werden unsere Patientinnen und Patienten auf unserer spezialisierten Transplantations-Intensivstation weiterbehandelt. Dort werden neben der medizinischen Überwachung vor allem Laborwertkontrollen, Ultraschall-Untersuchungen und falls nötig immunologische Spezialuntersuchungen durchgeführt.

Eine besondere Herausforderung nach Organtransplantation ist, bedingt durch die immunsuppressiven Medikamente, die Vermeidung von Infekten und der Erhalt der Nierenfunktion.

Als universitäres Spitzenzentrum gewährleisten wir auch bei komplizierten Behandlungsverläufen jederzeit das gesamte fächerübergreifende Spektrum an diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten und sind in der Behandlung von Komplikationen sehr erfahren.

Ambulante Weiterbehandlung

Vor der Entlassung besprechen wir unsere Behandlungsempfehlungen für die ambulante Weiterbehandlung mit Ihnen und Ihren weiterbetreuenden Ärztinnen und Ärzten.

Unsere chirurgische Transplantationsambulanz am Virchow-Klinikum bietet ebenfalls eine weitere Betreuung und regelmäßige Kontrollen im Rahmen der Transplantationsnachsorge in Zusammenarbeit mit Ihrem Hausarzt an.

Alle modernen Diagnosemethoden (z.B. CT, MRT) sind direkt vor Ort vorhanden; außerdem stehen im Falle von Rückfragen unsere operierenden Ärzte und Ärztinnen jederzeit zur Verfügung.

Im Anschluss an die Transplantation ist ein Reha-Aufenthalt zu empfehlen. Wir helfen Ihnen gerne bei der Beantragung.

Unsere Transplantkoordination

Erster Ansprechpartner in allen Fragen der Organisation der Transplantation ist unsere Transplantkoordination. Diese ist 24 Stunden an 7 Tagen der Woche besetzt und unter der Nummer +49 030 450 55 22 22 zu erreichen. Von hier aus werden Sie an die richtigen Ansprechpartner vermittelt.

Die Transplantationskoordination an der Charité im Virchow-Klinikum ist die funktionelle organisatorische Einheit des Transplantationszentrums und Ihr Ansprechpartner zu Fragen der Transplantation von Bauchorganen für Patienten und deren Angehörige, Fach- und Hausärzte sowie zuweisenden Kliniken.

Eine sehr enge Zusammenarbeit besteht zu den Einrichtungen der Vermittlungsstelle Eurotransplant (ET) und der Koordinierungsstelle für Organspenden in Deutschland der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO).

Die Transplantationskoordination vermittelt Informationen zu den wichtigen Themen rund um die Transplantation, wie der Anmeldung bei Eurotransplant,  zur Wartezeit, Dringlichkeit, zu notwendigen Untersuchungen und zum Ablauf der Transplantation. Auch bezüglich einer möglichen Lebendspende wird beraten.

Wird eine Lebendspende konkret, werden von den Koordinatoren sämtliche organisatorischen Aufgaben übernommen.

Für Gespräche mit möglichen Organspendern stehen unsere Mitarbeiter jederzeit zur Verfügung. Wir verstehen uns als Partner und Begleiter unserer Patientinnen und Patienten.

Die Koordination ist rund um die Uhr zuständig für Organangebote von der zentralen europäischen Vermittlungsstelle (Eurotransplant) für unsere Patientinnen und Patienten. Alle dazu notwendigen organisatorischen Schritte, von der Akzeptanz eines passenden Organs bis zur Transplantation, werden mit den verantwortlichen Ärzten 24/7 abgestimmt.

Zertifizierungen

Bild: DGAV, Exzellenzzentrum für Pankreaschirurgie

Exzellenzzentrum für Chirurgische Erkrankungen des Pankreas

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Bild: 2025 - DGAV - Exzellenzzentrum Leberchirurgie

Exzellenzzentrum für Leberchirurgie

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Bild: DGAV-Zertifikat Excellenzzentrum Minimalinvasive Chirurgie

Exzellenzzentrum für Minimalinvasive Chirurgie

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Bild: 2022 - DKG Interdisziplinäres Leberkrebszentrum

Leberzentrum

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Ihre Ärzte

Bild: Prof. Dr. med. J. Pratschke
Prof. Dr. med.
J. Pratschke
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Prof. Dr. med.
R. Öllinger
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Prof. Dr. med. W. Schöning
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Dr. med.
C. Lojewski
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Dr. med.
B. Globke
Bild: Dr. med. Paul Ritschl
Dr. med.
P.. Ritschl
Bild: Dr. med. Max Magnus Maurer
Dr. med.
M.M. Maurer

Sprechstunden und Kontakt

Sehr geehrte Patientinnen und Patienten,

Die Transplantationsmedizin ist gelebte interdisziplinäre Medizin, so dass jede mit der Transplantation beschäftigte Abteilung Ihre genauen Aufgaben hat.

Die Evaluierungsuntersuchungen, ob eine Transplantation erforderlich ist und ob es eventuelle Kontraindikationen gibt, erfolgen durch die Lebersprechstunde unserer Kollegen der Inneren Medizin (Hepatologie) - Campus Virchow Klinikum (CVK), MIttelallee 11, Erdgeschoss,
Termine: täglich nach telefonischer Vereinbarung: 08:00 - 14:00 Uhr unter Tel.: +49 30 450 553 179 oder auch per E-Mail.

Sind die Untersuchungen abgeschlossen erfolgt eine Vorstellung bei uns in der Transplantationssprechstunde zur Aufklärung über den Eingriff, die Zeit auf der Warteliste und die Zeit nach der Transplantation.

Für einen Termin in der Transplantationssprechstunde wenden Sie sich bitte an die Chirurgische Hochschulambulanz - Campus Virchow Klinikum (CVK), MIttelallee 4, Erdgeschoss,
Termin: Freitag 9:00 - 13:00 Uhr, Anmeldung: Montag bis Donnerstag 08:30 – 15:00 Uhr, Freitag 08:30 – 14:00 Uhr unter Tel.: Tel: +49 30 450 652 013 oder auch per E-Mail.

Ob Patientinnen und Patienten als potentielle Organempfänger*Innen auf die Transplantations-Warteliste kommen, wird endgültig durch die Interdisziplinäre Transplantationskonferenz entschieden, so wie die Bundesärztekammer es in Ihren Richtlinien zur Organtransplantation vorschreibt. Hier sind Internisten und Chirurgen, Narkoseärzte, Intensivmediziner, Radiologen, die Pflege und Vertreter des ärztlichen Direktors beteiligt.

Erfassung der Krankengeschichte und Festlegung der Therapie

Wir würden Sie bitten, Unterlagen und Befunde von ggfs. bereits auswärtig durchgeführten Untersuchungen zu diesem Termin mitzubringen. Insbesondere bei bereits auswärtig erfolgter Röntgen-Diagnostik (CT/MRT) würden wir Sie bitten, uns die Bilder in Form einer CD oder von Ausdrucken kurzeitig zu überlassen, so dass wir diese in unser hauseigenes Röntgen-System einspielen und entsprechend bewerten können.

Neben der Möglichkeit zur ambulanten Vorstellung in unserer Spezialsprechstunde können Sie sich selbstverständlich auch gerne postalisch oder telefonisch an unser Sekretariat wenden. Eine Zusendung einer CD mit der Röntgen-Bildgebung kann ein unkomplizierter erster Schritt noch vor einer persönlichen Vorstellung in der Spezialsprechstunde sein. Insbesondere bei Patienten aus anderen Bundesländern und aus dem Ausland kann dies unnötige Reisestrapazen ersparen.
 
Wir werden uns dann umgehend um Ihre Anfrage kümmern und Sie telefonisch über noch ausstehende Untersuchungsbefunde bzw.weiter erforderliche diagnostische oder therapeutische Maßnahmen informieren.

Nach Zusammenstellung aller Befunde bzw. Organisation und Durchführung noch ausstehender Diagnostik erstellen wir dann gemeinsam mit erkrankungsspezifischen Spezialisten aus weiteren Fachdisziplinen unserer Klinik eine für Sie individuelle Behandlungsempfehlung. Gerne beraten wir Sie dabei auch bezüglich der erforderlichen zeitlichen Dringlichkeit der geplanten weiteren Behandlungsmaßnahmen.