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Das Transplantationszentrum der Charité
Nierentransplantation
- Bei welchen Erkrankungen der Niere kann eine Nierentransplantation durchgeführt werden?
- Welche Techniken der Nierentransplantation werden angewendet?
- Was ist der Vorteil der Nierenlebendspende?
- Was sind die Nachteile der Nierenlebendspende?
- Vor und nach Organtransplantation
- Unsere Transplantkoordination
- Zertifizierungen
- Ihre Ärzte
- Sprechstunden und Kontakt
- Erfassung der Krankengeschichte und Festlegung der Therapie
- So finden Sie uns
Bei welchen Erkrankungen der Niere kann eine Nierentransplantation durchgeführt werden?
Grundsätzlich stellen alle Erkrankungen, welche zu einer terminalen Nierenerkrankung und somit zur Dialysepflichtigkeit führen eine Indikation zur Nierentransplantation dar. Diese Nierenschädigung kann u.a. durch Entzündungen entstehen, im Rahmen einer Zystennierenerkrankung auftreten oder als Folge der Volkskrankheiten „Bluthochdruck“ und „Diabetes“.
Die Alternative zur Transplantation stellt die Dialyse dar, welche im Falle des Nierenversagens die Entgiftungsfunktion der Niere übernehmen kann.
Im Vergleich zur Nierentransplantation hat die Dialyse viele Nachteile. Die sogenannte „Blutwäsche“ ist sehr zeitaufwendig (regulär 3x pro Woche) und führt zu Einschränkungen der Ernährung.
Die Nierentransplantation verlängert im Vergleich zur Dialyse das Überleben der betroffenen Patienten mit deutlich besserer Lebensqualität. Dies ist das entscheidende Argument für die Empfehlung bei chronischen Nierenversagen eine Nierentransplantation durchzuführen.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass nicht alle Patienten mit den erwähnten Erkrankungen automatisch für eine Nierentransplantation in Frage kommen. Die Eignung für eine Transplantation hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich des allgemeinen Gesundheitszustands des Patienten und wird für jeden Patienten individuell evaluiert.
Welche Techniken der Nierentransplantation werden angewendet?
Prinzipiell wird die Niere, welche in den Organempfänger verpflanzt wird, an die zum Bein führenden Beckengefäße angeschlossen und wird somit im linken oder rechten Unterbauch platziert. Um ein unnötiges Operationsrisiko für die Patientinnen und Patienten zu vermeiden werden die eigenen erkrankten Nieren belassen.
Unterschieden wird bei der Nierentransplantation die Herkunft der Organe.
Wegen des vorherrschenden Spendermangels in Deutschland und entsprechend langen Wartezeiten auf ein Organ eines verstorbenen hirntoten Organspenders, besteht die Möglichkeit durch eine Lebendspende diese Wartezeit zu vermeiden.
In diesem Fall spendet ein Verwandter oder Freund eine seiner beiden Nieren, welche dann dem nierenerkrankten Patienten implantiert wird.
Was ist der Vorteil der Nierenlebendspende?
Bei einer Lebendspende spendet eine nahestehende Person eine Niere zur Verpflanzung in den Organempfänger.
Die Vorteile für den Empfänger sind neben einer perfekten Planbarkeit auch der Wegfall der Wartezeit auf ein passendes Organ eines verstorbenen hirntoten Organspenders (aktuell circa 10 Jahre).
Des Weiteren ist die Qualität eines Organes nach Lebendspende deutlich dem einer Hirntodspende überlegen. Dies liegt zum einen daran, dass es sich um gesunde Spender handelt, aber zusätzlich kann die Ischämiezeit (die Zeit, in welcher das Organ ohne Blutzufuhr ist) auf ein Minimum reduziert werden.
Somit haben Empfänger von Nierenlebendspenden ein deutlich reduziertes Auftreten von der sogenannten „Initialen Nichtfunktion“.
Dies bedeutet, dass nach der Transplantation das Organ schneller und verlässlicher seine Funktion aufnimmt und dies spiegelt sich auch in einer besseren und längeren Organfunktion nach der Transplantation wieder.
Was sind die Nachteile der Nierenlebendspende?
Obwohl die Nierenlebendspende für den Empfänger des Organs viele Vorteile bietet, birgt die Organspende durch einen gesunden Menschen ein gewisses Risiko. Es ist daher essentiell, dass der Spender auf freiwilliger Basis zu diesem Eingriff zustimmt und sich nach adäquater Aufklärung der Risiken bewusst ist.
Zu diesen Risiken zählen beispielsweise operative Komplikationen wie Blutungen, Infektionen oder Narkoseprobleme und eine gewisse psychologische Belastung durch die Spende an sich. Es sei allerdings an dieser Stelle betont, dass durch die Spende einer Niere das eigene Leben nicht verkürzt wird.
Auch wenn die Nierenlebendspende in der Regel bessere Ergebnisse als die Nierenspende nach Hirntod liefert muss erwähnt werden, dass es auch trotz optimaler Vorbereitung keine Garantie für den Erfolg der Transplantation gibt.
Um das Risiko von Komplikationen beim Organspender soweit wie möglich zu reduzieren werden im Transplantationszentrum der Charité seit Jahren alle Organentnahmen in Minimal Invasiver oder Robotisch assistierter (DA VINCI) Operationstechnik durchgeführt.
Vor und nach Organtransplantation
Die Behandlung in unserer Klinik ist immer eingebettet in ein fächerübergreifendes Behandlungskonzept und in eine umfassende Betreuung vor und nach der Operation.
Vor der Transplantation
Von Anfang an beziehen wir immer Kollegen weiterer Fachrichtungen ein, um gemeinsam die ideale Therapie Ihrer Erkrankung zu besprechen
In wöchentlichen Transplantationskonferenzen diskutieren wir mit unseren Kolleginnen und Kollegen die optimale Behandlung jedes einzelnen Patienten und erstellen einen persönlichen Behandlungsplan. Dabei spielt die Erhaltung oder Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen eine ebenso große Rolle wie die effektive Behandlung der Erkrankung.
In einem ausführlichen Aufklärungsgespräch informiert Ihr Arzt Sie über die geplante Organtransplantation, die Narkose und die Weiterbehandlung. Sie haben jederzeit Gelegenheit, Fragen zu stellen und Wünsche zu äußern.
Während der Wartezeit auf das passende Organ werden Sie engmaschig von unseren Transplantationsbüro betreut (Siehe Punkt Transplantkoordination)
Weiterbetreuung nach der Transplantation
Nach der Transplantation werden unsere Patientinnen und Patienten auf unserer für transplantationsspezifische Probleme spezialisierten Intensivstation weiterbehandelt. Dort werden neben der medizinischen Überwachung vor allem immunologische Spezialuntersuchungen durchgeführt.
Eine besondere Herausforderung nach Organtransplantation ist, bedingt durch die immunsuppressiven Medikamente, die Vermeidung von Infekten und der Erhalt der Nierenfunktion.
Meist können unsere Patientinnen und Patienten nach mehreren Tagen auf der Intensivstation zurück auf die Normalstation für organtransplantierte Patientinnen und Patienten und werden dort von Ärzten und Pflegern bei täglichen klinischen Visiten betreut. Gegebenenfalls werden weitere Untersuchungen durchgeführt.
Gleich nach der Operation bis über die Entlassung hinaus sorgt unser anästhesiologischer Schmerzdienst für eine effektive Schmerzbehandlung.
DiätassistentInnen, PhysiotherapeutInnen und unser Sozialdienst bereiten die Patientinnen und Patienten bereits während der stationären Betreuung auf die Genesungsphase nach der Entlassung vor.
Auf Wunsch stehen speziell ausgebildete PsychologInnen für Gespräche zur Verfügung.
Mögliche Komplikationen nach der Transplantation
Nach der Transplantation werden unsere Patientinnen und Patienten auf unserer spezialisierten Transplantations-Intensivstation weiterbehandelt. Dort werden neben der medizinischen Überwachung vor allem Laborwertkontrollen, Ultraschall-Untersuchungen und falls nötig immunologische Spezialuntersuchungen durchgeführt.
Eine besondere Herausforderung nach Organtransplantation ist, bedingt durch die immunsuppressiven Medikamente, die Vermeidung von Infekten und der Erhalt der Nierenfunktion.
Als universitäres Spitzenzentrum gewährleisten wir auch bei komplizierten Behandlungsverläufen jederzeit das gesamte fächerübergreifende Spektrum an diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten und sind in der Behandlung von Komplikationen sehr erfahren.
Ambulante Weiterbehandlung
Vor der Entlassung besprechen wir unsere Behandlungsempfehlungen für die ambulante Weiterbehandlung mit Ihnen und Ihren weiterbetreuenden Ärztinnen und Ärzten.
Unsere chirurgische Transplantationsambulanz am Virchow-Klinikum bietet ebenfalls eine weitere Betreuung und regelmäßige Kontrollen im Rahmen der Transplantationsnachsorge in Zusammenarbeit mit Ihrem Hausarzt an.
Alle modernen Diagnosemethoden (z.B. CT, MRT) sind direkt vor Ort vorhanden; außerdem stehen im Falle von Rückfragen unsere operierenden Ärzte und Ärztinnen jederzeit zur Verfügung.
Im Anschluss an die Transplantation ist ein Reha-Aufenthalt zu empfehlen. Wir helfen Ihnen gerne bei der Beantragung.
Unsere Transplantkoordination
Erster Ansprechpartner in allen Fragen der Organisation der Transplantation ist unsere Transplantkoordination. Diese ist 24 Stunden an 7 Tagen der Woche besetzt und unter der Nummer +49 030 450 55 22 22 zu erreichen. Von hier aus werden Sie an die richtigen Ansprechpartner vermittelt.
Die Transplantationskoordination an der Charité im Virchow-Klinikum ist die funktionelle organisatorische Einheit des Transplantationszentrums und Ihr Ansprechpartner zu Fragen der Transplantation von Bauchorganen für Patienten und deren Angehörige, Fach- und Hausärzte sowie zuweisenden Kliniken.
Eine sehr enge Zusammenarbeit besteht zu den Einrichtungen der Vermittlungsstelle Eurotransplant (ET) und der Koordinierungsstelle für Organspenden in Deutschland der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO).
Die Transplantationskoordination vermittelt Informationen zu den wichtigen Themen rund um die Transplantation, wie der Anmeldung bei Eurotransplant, zur Wartezeit, Dringlichkeit, zu notwendigen Untersuchungen und zum Ablauf der Transplantation. Auch bezüglich einer möglichen Lebendspende wird beraten.
Wird eine Lebendspende konkret, werden von den Koordinatoren sämtliche organisatorischen Aufgaben übernommen.
Für Gespräche mit möglichen Organspendern stehen unsere Mitarbeiter jederzeit zur Verfügung. Wir verstehen uns als Partner und Begleiter unserer Patientinnen und Patienten.
Die Koordination ist rund um die Uhr zuständig für Organangebote von der zentralen europäischen Vermittlungsstelle (Eurotransplant) für unsere Patientinnen und Patienten. Alle dazu notwendigen organisatorischen Schritte, von der Akzeptanz eines passenden Organs bis zur Transplantation, werden mit den verantwortlichen Ärzten 24/7 abgestimmt.
Zertifizierungen
Ihre Ärzte

J. Pratschke

R. Öllinger


G. Lurje

N. Raschzok

C. Lojewski

B. Globke

P.. Ritschl

M.M. Maurer
Sprechstunden und Kontakt
Sehr geehrte Patientinnen und Patienten,
Die Transplantationsmedizin ist gelebte interdisziplinäre Medizin, so dass jede mit der Transplantation beschäftigte Abteilung Ihre genauen Aufgaben hat.
Die Evaluierungsuntersuchungen, ob eine Transplantation erforderlich ist und ob es eventuelle Kontraindikationen gibt, erfolgen durch die Lebersprechstunde unserer Kollegen der Inneren Medizin (Hepatologie) - Campus Virchow Klinikum (CVK), MIttelallee 11, Erdgeschoss,
Termine: täglich nach telefonischer Vereinbarung: 08:00 - 14:00 Uhr unter Tel.: +49 30 450 553 179 oder auch per E-Mail.
Sind die Untersuchungen abgeschlossen erfolgt eine Vorstellung bei uns in der Transplantationssprechstunde zur Aufklärung über den Eingriff, die Zeit auf der Warteliste und die Zeit nach der Transplantation.
Für einen Termin in der Transplantationssprechstunde wenden Sie sich bitte an die Chirurgische Hochschulambulanz - Campus Virchow Klinikum (CVK), MIttelallee 4, Erdgeschoss,
Termin: Freitag 9:00 - 13:00 Uhr, Anmeldung: Montag bis Donnerstag 08:30 – 15:00 Uhr, Freitag 08:30 – 14:00 Uhr unter Tel.: Tel: +49 30 450 652 013 oder auch per E-Mail.
Ob Patientinnen und Patienten als potentielle Organempfänger*Innen auf die Transplantations-Warteliste kommen, wird endgültig durch die Interdisziplinäre Transplantationskonferenz entschieden, so wie die Bundesärztekammer es in Ihren Richtlinien zur Organtransplantation vorschreibt. Hier sind Internisten und Chirurgen, Narkoseärzte, Intensivmediziner, Radiologen, die Pflege und Vertreter des ärztlichen Direktors beteiligt.
Anmeldung zur Sprechstunde
Erfassung der Krankengeschichte und Festlegung der Therapie
Wir würden Sie bitten, Unterlagen und Befunde von ggfs. bereits auswärtig durchgeführten Untersuchungen zu diesem Termin mitzubringen. Insbesondere bei bereits auswärtig erfolgter Röntgen-Diagnostik (CT/MRT) würden wir Sie bitten, uns die Bilder in Form einer CD oder von Ausdrucken kurzeitig zu überlassen, so dass wir diese in unser hauseigenes Röntgen-System einspielen und entsprechend bewerten können.
Neben der Möglichkeit zur ambulanten Vorstellung in unserer Spezialsprechstunde können Sie sich selbstverständlich auch gerne postalisch oder telefonisch an unser Sekretariat wenden. Eine Zusendung einer CD mit der Röntgen-Bildgebung kann ein unkomplizierter erster Schritt noch vor einer persönlichen Vorstellung in der Spezialsprechstunde sein. Insbesondere bei Patienten aus anderen Bundesländern und aus dem Ausland kann dies unnötige Reisestrapazen ersparen.
Wir werden uns dann umgehend um Ihre Anfrage kümmern und Sie telefonisch über noch ausstehende Untersuchungsbefunde bzw.weiter erforderliche diagnostische oder therapeutische Maßnahmen informieren.
Nach Zusammenstellung aller Befunde bzw. Organisation und Durchführung noch ausstehender Diagnostik erstellen wir dann gemeinsam mit erkrankungsspezifischen Spezialisten aus weiteren Fachdisziplinen unserer Klinik eine für Sie individuelle Behandlungsempfehlung. Gerne beraten wir Sie dabei auch bezüglich der erforderlichen zeitlichen Dringlichkeit der geplanten weiteren Behandlungsmaßnahmen.